6150
8
Medizinische Fachpersonen nutzen die sogenannten Diagnoseschlüssel zur Klassifikation von Diagnosen. Der Diagnoseschlüssel F34.1 steht für eine chronische Depression, auch als Dysthymie bezeichnet.
![Jahre in Dunkelheit: Chronische Depression (1) Jahre in Dunkelheit: Chronische Depression (1)](https://i0.wp.com/www.enableme.de/countrys/germany/handicaps/depression/glossary/image-thumb__7218__header-image/depression_f34.1.png)
F34.1: Chronische Depression (EnableMe / Stiftung MyHandicap)
Die Bezeichnung F34.1 stammt aus dem sogenannten ICD-10, demDiagnosehandbuch für Psychische Störungen. Diese Klassifikation wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) publiziert und von ärztlichen Fachpersonen zur Dokumentation von Diagnosen verwendet.
Der Diagnoseschlüssel F34.1 besteht aus zwei Ziffern. Die Zahl vor dem Punkt bezieht sich auf die Krankheit. „F34“steht allgemein für anhaltende affektive Störungen. Die Ziffer nach dem Punkt spezifiziert den Schweregrad der Erkrankung. F34.1 beschreibt eine chronische, über mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die jedoch nicht intensiv genug ist, um als leichte, mittelgradige oder schwere depressive Episode zu gelten.
Diskussionen in der Community
Eine chronische Depression wird diagnostiziert, wenn gedrückte, negative Stimmung, Antriebs- und Interessenverlust seit mehr als zwei Jahre bestehen und denPatienten oder die Patientin in mindestens der Hälfte der Zeit belasten. Ergänzend können bei einer Dysthymie die folgenden Nebensymptome auftreten:
Starkes Gefühl von Überforderung und/oder Hilflosigkeit
Vertrauensprobleme in zwischenmenschlichen Beziehungen
Unterwürfigkeit oder Feindseligkeit gegenüber anderen Menschen
Starke Müdigkeit, die ohne erkennbare vorherige Anstrengung auftritt
Schlafstörungen und Appetitverlust
Abgrenzung zur Depression: Das Wichtigste in Kürze
Der Hauptunterschied zwischen einer Dysthymie und einer „normalen“Depression ist die Dauer und Intensität der Beschwerden. Die Symptome sind während einer chronischen Depression zwar langanhaltender, dafür aber weniger intensiv, wie bei einer Depression.
Diagnose F34.1 G –wofür steht das G?
Die Diagnoseschlüssel werden häufig mit Zusatzzeichen ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose beschreiben. Wichtig für die Diagnose einer Depression sind vor allem folgende drei Zusatzzeichen:
G: Gesicherte Diagnose. In diesem Fall konnten Fachpersonen mithilfe von Tests und Untersuchungen mit grosser Sicherheit die Krankheit feststellen.
V: Verdacht. Die Krankheit konnte (noch) nicht eindeutig bestätigt werden, die Symptome deuten aber darauf hin.
A: Ausschluss. Diese Krankheit konnte klar von der Fachperson ausgeschlossen werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Diagnosestellung und Behandlungsplanung von qualifizierten Fachpersonen durchgeführt werden sollten. Wenn bei Ihnen Symptome auftreten, die auf Depression hinweisen könnten, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und angemessene Behandlungsoptionen zu besprechen.
Mehr Informationen zur Depression finden Sie in unseren Artikeln:
-
Depression – eine unterschätzte Krankheit
27914
116
3
-
Depression: Arten
48019
538
6
-
Geeignete Berufe für Menschen mit Depressionen
106732
769
58
Die EnableMe Community
In der EnableMe Community tauschen sich Betroffene (anonym) aus. Stellen Sie Ihre Frage oder lesen Sie, was anderen Betroffenen geholfen hat!
Ist dieser Artikel lesenswert?
Ja Nein
Weitere Artikel zum Thema
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
6128
13
1
Viele Personen kennen es während ihrer Regel. Schmerzen im Unterleib, Ziehen an den Brüsten oder Rückenschmerzen. Diese Symptome können jedoch schon einige Stunden oder Tage vor der Regel auftreten und bis zu zehn Tagen anhalten. Ebenfalls kann die Stimmung niedergeschlagen oder gereizt sein. Einige nennen es umgangssprachlich „die Tage vor den Tagen“ oder offiziell das prämenstruelle Syndrom. Während einige Personen hiervon kaum betroffen sind, kann es andere Personen im Alltag beeinträchtigen.
Mehr lesen
- Diagnose F33.8
4440
18
2
Sogenannte Diagnoseschlüssel werden in der Medizin zur Klassifikation von Krankheiten verwendet. Die Diagnose „F33.8“ steht für „Sonstige rezidivierende depressive Störungen“. Aber was bedeutet das genau?
Mehr lesen
-
11282
25
3
Für viele Betroffene gehen Panikattacken und Depressionen Hand in Hand. Doch wie hängen die beiden Erkrankungen zusammen? Ist es die häufige Angst, die zu einer Depression führt? Oder ist es die depressive Verstimmung, welche die Angst verursacht und Panikattacken auslöst? Und wie kommt man aus diesem Teufelskreis wieder heraus? Hier finden Sie Antworten auf diese Fragen.
Mehr lesen
- Rezidivierende depressive Störung
25102
113
5
Ein Schatten, den man einfach nicht loswird: Die rezidivierende depressive Störung ist der Fachbegriff für eine wiederkehrende Depression. Aber was unterscheidet diese Depressions-Form genau von anderen und wie verhindere ich, dass ich von einer depressiven Episode in die nächste gerate? In diesem Artikel lesen Sie alles zur Definition und möglichen Ausprägungen und erhalten Tipps zum Umgang mit der Krankheit.
Mehr lesen
- Schwere Depression
8152
41
7
Die Hälfte aller von schweren Depressionen Betroffenen denken an Suizid. Umso wichtiger ist es, sich bewusst zu machen, dass es sich um eine schwere und potenziell lebensgefährliche Krankheit handelt, die behandlungsbedürftig ist. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wie Sie eine schwere Depression erkennen und warum ein stationärer Aufenthalt oft unvermeidbar ist.
Mehr lesen
- Winterdepression
3134
8
Die Winterdepression, auch bekannt als saisonale affektive Störung (SAD), ist eine Form der Depression, die typischerweise in den dunklen Wintermonaten auftritt. Durch weniger Tageslicht und die tiefen Temperaturen fühlen sich viele Menschen niedergeschlagen, müde und antriebslos. Die Symptome reichen von Stimmungsschwankungen über erhöhten Appetit bis hin zu sozialem Rückzug. Doch es gibt Hoffnung! Mit gezielten Behandlungsmethoden wie Lichttherapie und bewährten Bewältigungsstrategien lässt sich die Winterdepression erfolgreich bekämpfen, um die kalte Jahreszeit wieder mit mehr Lebensfreude zu genießen.
Mehr lesen
Das interessiert Sie vielleicht ebenfalls
- BEHINDERUNG Depression Depression: Ursachen, Symptome und Behandlung